Menopause, Wechseljahre – bereit und stark
- Tanja Mäder
- 10. Nov.
- 5 Min. Lesezeit

Die Menopause kommt – sei bereit und stark
Warum wissen wir so wenig darüber?
Wie unsere Menstruation, unser Zyklus, unsere Hormone uns beeinflussen und sich im Laufe des Lebens verändern. Lange waren dies Tabuthemen, die öffentlich kaum diskutiert wurden.
Sogar die Wissenschaft mass diesen wichtigen Themen wenig Bedeutung zu, wie sich in der Auswahl an Frauen als Testsubjekte in Studien und wissenschaftlichen Arbeiten zeigt. Doch glücklicherweise gibt es langsam eine Veränderung auf diesem Gebiet.
Ob du 20-ig, 30-ig, 40-ig oder älter bist, ich lade dich ein auf einen Austausch zum Thema "Wechseljahre und Menopause", und sage dir, was auf dich zukommt, wieso es sich lohnt, es zu verstehen und wie du vorsogen kannst, damit du gut durch diese Veränderung kommst.
Zum Verständnis vorweg:
Wechseljahre:
Hormonelle Umstellung und Übergangsphase in die Menopause, die mit verschiedenen Symptomen einher geht.
Menopause:
Der Moment, in der du ein Jahr lang keine Menstruation mehr hattest. Die Menopause ist der Abschluss der Wechseljahre.
Wechseljahre ab 40ig?
Tatsächlich gibt es Fälle, in denen Frauen schon in ihren Vierzigern in die Wechseljahre kommen und entsprechende Symptome aufweisen. Und, ich verrate dir jetzt etwas, was du evtl. noch nicht wusstest:
Bei allen anderen fangen in diesen Jahren auch schon kleinere Veränderungen an, welche die Wechseljahre und kommende Menopause langsam ankündigen. Fachlich nennt sich die Phase vor der Menopause nämlich „Perimenopause“ und diese beginnt einige Jahre vor den „normalen“ Wechseljahren. Diese Phase kann bis zu 10 Jahre vor den effektiven Wechseljahren beginnen, bei vielen ist das ca. ab 40 Jahren.
Denn dein Körper bereitet sich langsam darauf vor, dein Hormonhaushalt verändert sich also schon Jahre vor den ersten Symptomen. Vielleicht merkst du etwas davon, wenn du sehr stark auf Hormonschwankungen reagierst, oder vielleicht verändert sich dein Zyklus. Es kann aber auch sein, dass du gar nichts davon mitbekommst.
Jede Frau ist anders und spürt diese Dinge in unterschiedlicher Weise.
Warum du über die Wechseljahre bescheid wisses solltest
Wenn du jetzt den Kopf in den Sand stecken willst weil du eben gelernt hast, dass du schon bald oder schon mitten in der Perimenopause bist, bleib bitte bei mir.
Denn die Gründe, wieso sich das alles „schlecht“ anfühlt, darüber könnte man einen ganz eigenen Artikel schreiben. Aber darauf komme ich später zurück.
Wir tendieren dazu, nicht hören zu wollen, dass diese Zeit irgendwann auf uns zukommt.
Aber: Wissen ist Macht. Das ist nicht nur ein Spruch.
Denn wenn du verstehst, was in deinem Körper passiert und wie sich dieser in den nächsten Jahren verändern wird, dann hast du die Kontrolle zu lernen, damit umzugehen. Bereite dich vor, körperlich und mental und die Zeit dieser Veränderung wird dir enorm viel leichter fallen.
Ausserdem ist es Zeit, über diese Themen öffentlich zu sprechen. Zu viele Frauen fühlen sich in der Zeit der Wechseljahre alleingelassen oder so, als würde etwas mit ihnen nicht stimmen. Wenn wir darüber sprechen, uns informieren und Wissen teilen, können wir die Situation für alle verbessern.
Was erleben wir in den Wechseljahren?
Die Wechseljahre beeinflussen dich mehr oder weniger stark. Stell es dir vor, ähnlich wie die Zeit der Pubertät. Es ist eine Hormonumstellung im Körper, die folgende Symptome hervorbringen kann:
Hitzewallungen
Stimmungsschwankungen
Körperliche Veränderungen wie z.B. Fettverlagerung im unteren Bauch
Schlafschwierigkeiten
„Brain Fog“
Schmerzen beim Sex
Osteoporose
Muskelabbau
Etc.
Klingt erst mal nicht so sexy.
Aber nochmal: Wissen ist Macht. Ob du diese Symptome kennst oder nicht, verändert nicht die Fakten. Also tu dir einen Gefallen und lerne, was auf dich zukommt.
Und wir schauen uns jetzt an, wie du dich darauf vorbereiten kannst.
Training und Ernährung: Setze die Grundlage
Prävention ist alles. Der Abfall von Östrogen in deinem Körper wird deine Muskelmasse negativ beeinflussen. Die gute Nachricht aber ist: Krafttraining wirkt dabei, Muskeln aufzubauen und deren Abbau zu bremsen.
Wenn du mehr Muskelmasse hast, ist dein Stoffwechsel aktiver und es kann dir helfen, andere Symptome der Wechseljahre besser zu überstehen. Training hilft dir dabei, besser zu schlafen, reguliert deinen Appetit und kann dazu führen, dass du weniger Hitzewallungen hast. Auch ganz wichtig: Krafttraining verbessert auch deine Knochendichte und wirkt somit Osteoporose, also einer Verringerung der Knochendichte, bei.
Also, heb die schweren Gewichte, auf geht’s!
Denn wenn du den Grundstein legst, bevor die Wechseljahre und somit die Menopause dich erreichen, hast du einige Vorteile und wirst vermutlich diese Zeit der Veränderung positiver und als weniger belastend empfinden.
Was übrigens auch extrem vorteilhaft für deine Knochendichte ist, ist Plyotraining. Also, ganz einfach gesagt, Training, in denen du springen musst. Denn deine Knochen reagieren auf diese Reize, indem sie stärker werden.
Plyotraining ist ein fortgeschrittenes Training und sollte von einem Personal Trainer begleitet werden. Ich empfehle dir sehr, es auszuprobieren. Es trainiert zudem deine Explosiv- und Schnellkraft und kann, wenn richtig angewendet, deinen Beckenboden stärken. Du hast es erraten, auch dein Beckenboden wird schwächer in den Wechseljahren.
Aber du kannst etwas dagegen tun.
Beim Thema Ernährung halte ich mich kurz, denn ich bin sicher, das ist nichts Neues für dich:
Iss viel Gemüse und Früchte
Genug gesunde Fette
Alle Gruppen: Proteine, Kohlenhydrate, Fette
Achte auf Ballaststoffe
Iss wo immer möglich Nahrungsmittel, wie sie in der Natur vorkommen (nicht unbedingt roh, aber wenig verarbeitet)
Ganz wichtig: Iss genug Proteine. Hier streiten sich viele Experten, mehr Infos findest du in diesem Blogartikel. Frauen tendieren dazu, zu wenig Proteine zu sich zu nehmen und gerade in und nach den Wechseljahren brauchst du sie.
Es gibt hier noch weitere Dinge zu beachten, du kannst mich gerne ankicken, wenn du Tipps brauchst.
Alt zu werden als höchstes Ziel
Iiiih, wir werden älter?
Ich lade dich ein, genau hinzuschauen, was dieses Gefühl in dir auslöst.
Seit Generationen jagen Frauen dem Ideal von Jugend und makelloser Schönheit nach – und die Kosmetikindustrie lebt mehr als gut davon. Falten sollen verschwinden, graue Haare werden überfärbt. Meine eigene Grossmutter hat das bis zu ihrem Tod getan.
Umso schöner, dass sich langsam etwas verändert: Viele Frauen – wie meine Mama und ihre Freundinnen – tragen ihr Grau mittlerweile mit Stolz. Immer mehr reden offen darüber, was es heisst, älter zu werden, und nehmen diese Phase gelassener an als frühere Generationen. Jedenfalls sind das meine Beobachtungen, vielleicht erlebst du das anders.
Früher waren ältere Frauen kaum sichtbar – weder auf der Leinwand noch in der Werbung. Während "ältere"Männer als charismatisch galten, verschwanden Frauen ab einem gewissen Alter aus dem Rampenlicht oder wirkten dank Schönheits-OPs und Filtern künstlich verjüngt. Dieses Bild hat sich tief in uns eingeprägt: die Angst, irgendwann „nicht mehr zu zählen“.
Doch älter zu werden ist kein Makel – es ist das Ziel. Wenn sich die Wechseljahre ankündigen und du merkst, dass sich etwas verändert, darf das ein seltsames Gefühl auslösen. Aber genau hier liegt deine Chance: hinzuschauen, statt wegzusehen.
Alter ist Stärke. Es bedeutet, dich selbst zu kennen, deine Werte klar zu leben, gelassener zu werden und Prioritäten neu zu setzen. Du darfst stolz sein auf alles, was du schon geschafft hast – und dich freuen auf das, was noch kommt. Denn die Menopause ist kein Ende einer Phase, sondern der Anfang einer neuen.
So sehe ich das jedenfalls.
Deine Vergangenheit ist hinter dir, deine Zukunft, vor dir.
Du hast immer nur den Moment.
Zum Schluss…
Dieser Artikel ist nur mal ein kurzer Kurs in Sachen "Wechseljahre und Menopause" und berührt das Thema erst mal nur oberflächlich. Lass mich aber gerne wissen, wenn du mehr dazu erfahren willst. Denn, würde ich hier alles erwähnen, was wichtig ist, könnte ich ein Buch schreiben.
Ich möchte dich in diesem Artikel aber lediglich dazu einladen, dich mal mit dem Thema zu befassen, völlig werte- und angstfrei. Denn je mehr du weisst und je mehr du dieses Thema auch mit deinen Schwester, Freundinnen, deiner Mutter oder Oma besprichst, desto mehr wirst du bereit sein.
Deine Tanja ❤
Cert. Female Performance Coach
Cert. Personal Trainer
Mental Coach




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