So schützt du deine Kinder

Schütze deine Kinder - Photo by Vitaly Gariev on Unsplash

Gerade habe ich die zweite Woche meiner dreiwöchigen Ferienkurse für Kids abgeschlossen. 

Darunter war ein Selbstverteidigungskurs, ein Kickboxkurs und ein Mädchen-Empowerment Kurs. 

Ich höre viele Stories. Von Erwachsenen und von Kids. Es ist manchmal crazy, was so passiert. 

Nicht, das es mich noch wundert. 

Aber es verstärkt meinen Wunsch, Kids und Erwachsenen beizubringen, wie sie gefährlichen Situationen ausweichen können. 

Heute will ich mit dir anschauen, welchen Gefahren Kinder ausgesetzt sind und wie du sie schützen kannst. 

Stories, die mir Kids erzählt haben 

Ich nenne keine Namen und ändere ein paar unwichtige Details. 

Denn die Geschichten, die ich höre, werden mir im Vertrauen erzählt. 

Da war mal eine ganze Gruppe von Klassenkameraden (Mädchen und Jungs), in deren Schule und auf dem Schulweg trieb sich ein Erwachsener herum, der gerne einmal den Mantel, schwupps, geöffnet hat um seine Nacktheit zu entblössen. Die Kids waren zwischen 10 und 13 Jahren alt. 

Eine 11-jährige zeigte mir eine Social Media Nachricht, in der der anonymer Schreiber sie dazu aufforderte, ihm doch ein Ganzkörperbild inkl. Füssen zu schicken. Sie sei so eine hübsche. 

Einer 13-jährigen wurde eine Halskette angeboten zum Tausch gegen Bilder von sich. 

Eine 10-jährige beklagte sich über schlimmes Mobbing in der Schule und durch den eigenen Bruder, der schon in der Oberstufe ist. Ich zitiere: "Ich halte es nicht mehr aus". 

Gefahren für Kids 

Es ist in den seltensten Fällen der Typ im weissen Van, der gratis Süssigkeiten verteilt und Kinder im Keller einsperrt. Meist kommen die Gefahren schleichend und aus dem eigenen Umfeld, wie ich es bereits in diesem Artikel über "soziale Gewalt" beschrieben habe. 

Hier sind die, meiner Meinung nach häufigsten, Gefahren für Kids: 

Gewalt und Übergriffe in der Familie 

In den Familien spielt sich vieles ab, was man aussen nicht sieht. Hier sind vor Allem Lehrer*innen und andere Betruungspersonen gefragt. Wirkt ein Kind plötzlich still und in sich gekehrt? Sind häufig blaue Flecken oder andere Verletzungen zu sehen? Gewalt in der eigenen Familie ist eine schwierige Situation, besonders für die betroffenen Kinder.  

Gewalt und Übergriffe durch Fremde 

Ich kenne einige Geschichten, in denen sich Erwachsene anderen Kids annähern wollten. Zum Glück sind Kinder heute darauf ziemlich gut getrimmt. Die meisten Täter*innen beobachten ihre potentiellen Opfer und nähern sich langsam an, bevor sie etwas wagen.  

Gewalt und Übergriffe durch andere Kinder 

Auch diese Situation ist tricky. Und ich meine in diesem Beispiel nicht raufereien, wie sie ab und zu auf dem Schulhof vorkommen. Auch Kinder können anderen Kindern zu nahe kommen, sie körperlich missbrauchen oder gezielt als Gewaltopfer ausmachen. 

Mobbing und Cyber Mobbing 

Wenn ein Kind systematisch runtergemacht, aus sozialen Gruppen und Events ausgeschlossen und oder regelmässig beleidigt wird, spricht man von Mobbing. Es Phänomen, dass sich heute auch gerne mal in WhatsApp Gruppen, Online Gaming Communities oder Social Media beobachten lässt. Dies nennt sich dann "Cyber Mobbing" und es ist nicht weniger schädigend für die Betroffenen. 

Social Media  

Auf TikTok, Instagram und Snapchat ist es einfach, Zugang zu Kindern und Jugendlichen zu bekommen. Besorgniserregend sind Dinge wie gezieltes "Grooming" (ein Erwachsener gibt sich als Kind aus, um Vertrauen zu gewinnen), Die Forderung von "Fotos gegen Taschengeld", oder auch einfach die Gefahr, sich zu sehr mit der faken Welt von Filtern und bearbeiteten Videos zu vergleichen. 

So schützt du deine Kids 

Wir fangen doch gleich mal mit Handys und Social Media an. Denn diese Geräte haben einen negativen Einfluss auf unsere Gehirne und bergen Gefahren. Meine Empfehlung: Eigenes Smartphone (nicht Handy, Smartphone) nicht vor 12 Jahren, Social Media Accounts nicht vor 16 Jahren. Rede mit deinen Kindern über die Gefahren online. 

Informiert deine Schule? Klärt sie auf? Es gibt Social Media Expert*innen oder Fachpersonen der Polizei, die Kinder Sicherheit im Internet beibringen. Bring das doch mal in der Schule deiner Kids als Vorschlag. 

Und, auch wenn es schwierig ist: Teile bitte keine Bilder und persönlichen Details deiner Kinder über das Internet. Der TV Sender "Arte" hat dazu die Dokumentation "Pädokriminalität – die Schattenseiten von Instagram“ veröffentlicht. Schockierend, aber sehr zu empfehlen.  

Lehre deine Kids, selbstbewusst zu sein. Fördere ein gutes Selbstbild schon früh. Dazu kannst du Werkzeuge aus dem Mental Coaching nutzen wie eigene Stärken niederschreiben und regelmässig aufsagen. Auch ein gemeinsames Ritual vor dem Schlafengehen, in dem die Kids sagen, was sie heute geschafft haben und worauf sie stolz sind, fördert ein gutes Selbstbild. 

Selbstbewusste Kids lernen besser, ihre Grenzen zu verteidigen und "nein" zu sagen. Auch werden sie seltener als potentielle Opfer ausgesucht. 

Schicke deine Kinder in entsprechende Kurse. 

Ob Selbstverteidigung, Empowerment etc., schick deine Kinder in Kurse, die ihnen beibringen, was ok ist und was nicht und wie sie sich schützen. 

Wenn du ein Kind hast, dessen Selbstbewusstsein nicht stark ist, kann ich dir ein gezieltes Mental Coaching oder therapeutische Hilfe Empfehlen. Besonders nach traumatischen Erlebnissen, suche die Hilfe eines professionellen Therapeuten auf, um das Ganze erst einmal aufzuarbeiten. Danach kannst du in Absprache mit dem Therapeuten auch mit einem Mental Coach arbeiten, um die Wirkung zu verstärken. 

Die Telefonnummer 147 oder 147.ch bietet auch Hilfe und mentale Unterstützung. 

Fazit 

Schütze deine Kinder. Rede mit ihnen, tausch dich aus, fördere ihren Selbstwert. 

Du bist darin nicht alleine. Schulen, therapeutische Fachpersonen, Mental Coaches können dir helfen. Schicke dein Kind in einen Selbstverteidigungskurs, da kann ich sehr empfehlen. 

Hope this helps. 

Deine Tanja ❤ 

Cert. Female Performance Coach 

Cert. Personal Trainer 

Mental Coach