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Ist ein Sixpack gesund? Risiken, Mythen und was dir niemand sagt

Zwei Bilder von mir. Einmal mit mehr, einmal mit weniger Körperfett
Zwei Tanjas - zwei verschiedene Körperfettwerte. Lohnt sich das Sixpack?

Neulich auf LinkedIn: Ich poste zwei Bilder von mir. Links eine Tanja, bei der seitlich der Leggins ein kleiner Fettansatz zu sehen ist. Rechts eine Tanja, geshredded mit sichtbaren Bauchmuskeln.

 

Die Frage: Welche Tanja ist fitter und gesünder? 

 

Die Antworten waren meist: "Die linke ist gesünder" und reichten von "du siehst glücklicher aus" zu "etwas mehr Körperfett ist sicher besser" über, ich zitiere: "links bist du fetter". 

 

Das Internet enttäuscht nie. 

 

Ich hatte meine Gründe für diesen Post. Aber die erkläre ich dir später. Stattdessen lass uns mal der Frage nachgehen, wie gesund es überhaupt ist, ein Sixpack zu haben und was dir niemand sagt. Denn die meisten Fitnessinfluencer und Models haben ihre Geheimnisse dazu. 

 

 

Was bedeutet es überhaupt, ein Sixpack zu haben? 

 

Ein Sixpack ist nichts anderes, als wenn die geraden Bauchmuskeln unter der Haut sichtbar werden. Dies ist eine grosse Muskelplatte, die (in der Regel) durch drei Sehnenstränge "eingezeichnet" wird. So entsteht das klassische Sixpack Muster.  

 

Die Wahrheit ist, ein Sixpack haben einige, die trainiert sind. Aber nicht bei allen sieht man es. Denn es ist nicht allein die Frage, wie ausgeprägt die Bauchmuskeln sind. Es geht vor Allem um die Frage, wie gut man diese sehen kann. Denn diese Muskeln liegen hinter einer Schicht von Bauchfett.  

 

Das Schwierige ist also nicht, die Muskeln stark genug zu bekommen. Um sie sichtbar zu machen, muss man einen niedrigen Körperfettanteil haben. Das ist der Grund, wieso dir auch 1000 Rumpfbeugen kein Sixpack zaubern, sofern du nicht auf deine Kalorien achtest und gezielt deinen Körperfettanteil abbaust. 

 

 

Ist ein Sixpack wirklich gesund? 

 

Das generiert die berechtigte Frage: Ist ein Sixpack wirklich gesund? 

 

Mein erster Instinkt, bevor ich dir die negativen Seiten eines Sixpacks um die Ohren haue ist es, dir die positiven Seiten eines Sixpacks zu erzählen.  

 

Also, here it goes: Es sieht cool aus. 

Das war's. 

 

Obwohl wenn ich ehrlich bin, für mich war es eine spannende Reise, meinen Körper zu formen und etwas zu erreichen, was ich nie für möglich gehalten hätte. Ich hatte jeweils vor meinen Wettkämpfen wenig Körperfett und es tat meinem Selbstbewusstsein gut. Nicht das Sixpack. Aber das Wissen, dass ich diesen Körper erreichen kann, wenn ich will. 

 

Nenn es oberflächlich, aber als Personal Trainerin bin ich fasziniert von Muskeln, deren Funktion und deren Aussehen. Auch wenn ich nicht 24/7 mit einem Sixpack herumrenne. Die Gründe erfährst du im nächsten Kapitel. 

 

 

Die Schattenseiten: Welche Risiken hat ein Sixpack? 

 

Ein zu tiefer Körperfettanteil ist nicht gesund. Punkt. 

 

Dein Körper braucht Fett, um Hormone zu produzieren, um dich warm zu halten und dich vor Schlägen zu polstern. Der letzte Punkt ist etwas random aber ich sage dir eins: Ein Kick in den Bauch tut viel mehr weh, wenn du wenig Körperfett hast.  

 

Ein zu niedriger Fettanteil kann bei uns Frauen auch zu einer sogenannten "Amenorrhoe", dem Ausbleiben der Periode, führen. Vielleicht findest du den Gedanken schön, sich nicht mit deiner Regel im Sport auseinandersetzen zu müssen, aber die Amenorrhoe ist nur ein Zeichen eines tieferliegenden Problems. 

 

Dein Fett produziert, wie erwähnt, Hormone. Wenn dies nicht mehr richtig gewährleistet wird kann es sein, dass du dauerhaft mit deiner Fruchtbarkeit zu kämpfen hast oder sogar unfruchtbar wirst, das Osteoporoserisiko steigt und es kann zu Wechseljahresähnlichen Beschwerden kommen. Und die kommen noch früh genug. 

 

Auch bei Männern wird der Hormonhaushalt gestört und das Osteoporoserisiko, sowie das Risiko einiger anderer Erkrankungen (Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen) steigt.  

 

Ganz zu schweigen davon, dass der Körper mit der Zeit zu wenige Nährstoffe zu sich nimmt, was eine weitere negative Kettenreaktion im Körper hervorrufen kann. 

 

 

Sixpack-Mythen: Was dir Fitness-Influencer verschweigen 

 

Das ist auch der Grund, weshalb viele Bodybuilder und Fitnessmodels nicht das ganze Jahre lang aussehen, wie sie aussehen. Besonders im Bodybuilding gibt es verschiedene Zyklen, in einem davon wird gezielt Muskelmasse, und mit ihr - Fett, aufgebaut. Das stellt sicher, dass der Körper grosse Muskeln hat und weniger Muskelmasse verliert, wenn dann in der Folge das Fett abgebaut wird. 

 

Du siehst also, Sixpacks sind meist eine Momentaufnahme. Wenn nicht geht man das Risiko ein, die eigene Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Klar gibt es immer Ausnahmen und man ist nicht automatisch ungesund, wenn man ein Sixpack hat. Aber in der Regel ist die ein Zustand, der nicht ewig anhalten kann. 

 

Nicht zu vergessen, dass Fintessinfluencer häufig nur Bilder dieser Phase posten und dann erst noch bearbeiten und filtern, was das Zeug hält.  

 

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass ich in meinen Pre-Kampf-Sixpack Phasen häufiger Muskelkrämpfe und weniger Energie im Training hatte. Ich nahm immer ein paar Kilos zu nach dem Wiegen vor Wettkämpfen. So hielt ich meinen Körper und meine Psyche gesund. 

 

Gerade der psychische Aspekt ist wichtig. Zahlreiche Studien, Interviews und Videos zeigen, dass einige Fittnessmodels und Bodybuilder ein gestörtes Körperbild haben. Sie sehen sich als zu wenig muskulös oder zu fett, wenn der Rest der Welt einen durchtrainierten Körper sieht. Nicht alle, aber es ist doch ziemlich verbreitet.  

 

Viele greifen zu Steroiden und anderen Mitteln, die den Körper langfristig schädigen und auch für die mentale Gesundheit nicht gerade hilfreich sind. Models im Fitnessbereich dehydrieren sich vor Shootings, was dazu führt, dass man die Muskeln noch besser sieht weil weniger Flüssigkeit unter dem Hautgewebe sitzt. Nicht nur sind wir kaum leistungsfähig ohne genug Flüssigkeit, es kann unseren Körper auf gefährliche Weise schädigen. 

 

Und dann wird erst noch bearbeitet und gefiltert, das Licht ist optimal und das Endresultat häufig fern von der Realität. 

 

 

Wie du einen gesunden, starken Bauch bekommst – ohne Zwang zum Sixpack 

 

Du siehst, die negativen Punkte überwiegen. Und ich habe noch nicht mal erwähnt, wie gerne ich Schokolade esse. 

 

Wenn du aber einen trainierten, straffen Bauch auf gesunde Weise erreichen willst, das ist möglich. Du musst schliesslich nicht aussehen wie die Monster im Anime "Attack on Titan", du darfst – du solltest – etwas Fett am Bauch haben. Auch dann kann dieser stark und straff aussehen. 

 

Also verabschiede dich erst mal davon, aussehen zu müssen wie Fitnessmodels oder Influencer. Denn diese sehen nicht einmal so aus wie sie aussehen.  

 

Wenn du also etwas "straffer" aussehen willst um den Bauch, empfehle ich dir Coreübungen, die aus mehr bestehen als aus Rumpfbeugen. Dein Core geht und dreht in alle Richtungen, umso wichtiger also, dass du diverse Bewegungen integrierst. Und: Rücken nicht vergessen! Sonst zieht dich das Ungleichgewicht in eine komische Haltung und Rückenschmerzen sind vorprogrammiert. 

 

Setze zum Beispiel auf Planks, Side Planks, Roussian Twist, Scheibenwischer mit den Beinen etc. Oder starte mit Kickboxen, nichts auf dieser Welt hat meinen Core dermassen gut trainiert wie Kickboxen. 

 

Wenn dein Fettpolster nach deinem Empfinden etwas zu gross ist, achte auf deine Ernährung. Iss viel Protein, Gemüse und Nahrungsfasern. Lasse die Kohlenhydrate nicht komplett weg, reduziere sie je nach dem. Achte besonders auf die flüssigen Kalorien aus Süssgetränken und Alkohol. Lass diese weg, so oft wie es geht. 

 

Aber das sind ganz allgemeine Tipps und jeder ist anders. Wenn du also Hilfe brauchst, kontaktiere mich. Ich habe ganz viele Tipps aus Lager und kann diese optimal auf dich personalisieren. 

 

 

Fazit: Was wirklich zählt für Gesundheit und Wohlbefinden 

 

Essen. Freude haben. Mit Freunden ausgehen. Auch mal Kuchen geniessen. 

Trainiere, achte auf eine gesunde Ernährung. Eine gute Regel ist 80% streng, 20% tun was du willst. 

 

Ich habe den Post mit meinen beiden Körperfettbildern gemacht um aufzuzeigen, dass man nicht automatisch gesünder ist, wenn man ein Sixpack hat. Aber auch nicht unbedingt ungesünder, sofern man es als Momentaufnahme betrachtet und nicht darin verharrt. 

 

Finde deine Balance, deinen Weg zu einem für dich schönen und starken Körper. Denk daran, dass das Leben so viel mehr ist als deine Äussere Erscheinung und halte immer deine Gesundheit im Fokus. 

 

Deine Tanja ❤    

Cert. Female Performance Coach    

Cert. Personal Trainer    

Mental Coach   

Mental Coach    

 
 
 

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