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Besiege die Angst - 5 Tipps


Ein Boxer liegt auf dem Boden des Boxringes. Ein Schiedsrichter und sein Gegner kümmern sich um ihn
Bild von Unsplash.com

Kampfkunst. Kampfsport.

Wir trainieren um zu kämpfen.

1:1, nur du gegen jemand anderes.

 

Wenn etwas schief geht, ist die Punktzahl beim anderen nicht einfach höher als deine. Es ist nicht einfach so, dass du dich schlecht fühlst, weil du einen Ball an den Gegner verloren hast.

 

Wenn etwas schief geht hast du eine Faust im Gesicht, oder ein Knie im Solarplexus.

Du kannst dich verletzen. Du hast Schmerzen.

 

Verstehe mich richtig: Jeder Sport braucht viel Fokus, Hingabe und Training. Und in jedem Sport gibt es viel zu verlieren. Kampfsport ist hier nicht "besser" oder "schlechter".

 

Aber ich wage zu behaupten, beim Kampfsport brauchst du mehr Mut, je weiter du voranschreitest.

Denn Schmerzen mögen sie meisten von uns nicht besonders.

Wie sagt man so schön? Dein härtester Gegner bis du selbst. Denn Angst vor Schmerzen oder auch Angst vor dem "Versagen" können dich daran hindern, dein Ziel zu erreichen.

 

Wie gehst du als Kampfsportler mit der Angst um? Wie besiegst du die Angst?

Hier findest du meine fünf Tipps.


 

 1. Hallo Angst, nimm Platz. Fühl dich wie zu Hause

 

Wir mögen Angst nicht. Angst nervt. Angst hält uns zurück.

 

Aber wir sind meist ein bisschen gemein zur Angst. Denn sie schützt uns auch. Angst ist eine sinnvolle und wertvolle Emotion und hat dich sicher als Kind schon mehr als einmal davor gerettet, im Spital zu landen. Oder auch später im Leben.

 

Gestehe dir jedenfalls ein, dass die Angst nicht gut oder böse ist. Viel mehr ist sie etwas, das dich schützen will. Sie kann dich aber auch zurück halten, wenn sie zu mächtig wird und kann dir schon mal ganz schön auf den Zeiger gehen. So ungefähr wie dein nerviger Onkel Bruno (An dieser Stelle, sorry an alle Brunos, ihr seid voll in Ordnung!)

 

Denn du magst Bruno. Er nimmt manchmal einfach ein bisschen zu viel Platz ein.

 

Heisse deine Angst also willkommen. Lass sie auf dem Sofa Platz nehmen, offeriere ihr einen Kaffee. Sag ihr aber auch, dass das hier dein Haus ist und du sagst, wo's lang gehst. Hör dir an, was die Angst zu sagen hat. Und dann entscheide, was du damit machst.

 

Angst zu haben ist normal. Es ist nicht gut der schlecht. Hör dir an, was die Angst zu sagen hat und dann wäge ab. Lass dich nicht davon kontrollieren, du kontrollierst die Angst. Du bist der Boss.


 

 2. Wage dich vor

 

Ich gebe zu, ich trau mich kaum, das Wort "Komfortzone" zu tippen, denn es ist schon sehr abgelutscht. Aber was wahr ist, ist eben wahr: Wage dich vor und verlasse deine Komfortzone.

 

Denn du kannst die Angst auch trainieren. Indem du laufend neue Herausforderungen annimmst, die dich doch schon nervös machen. Irgendwann wirst du merken, dass du praktisch jede Situation rocken kannst. Die Angst wird zwar dabei an deiner Seite bleiben. Aber sie wird stiller werden.

 

Denn wenn du in einer neuen Situation kleinere Erfolge verzeichnen kannst wirst du lernen, dass es gar nicht so schlimm ist, wenn nicht gleich alles klappt. Meistens hat man mehr Angst vor dem Worst Case Szenario (was eh fast nie eintritt) als man haben sollte. Meistens ist es gar nicht so schlimm, wenn nicht alles nach Plan läuft.

 

Denn weisst du was? So lernst du. Und so wirst du besser. Und so gewinnst du.

 

Wage dich an Dinge, die dich etwas ängstigen. Raus aus deiner Komfortzone. Sammle Erfahrungen, sammle kleine und grosse Erfolge.

 

 

3. Blockiert? Schnapp dir Stift und Papier

 

Wenn alles nichts hilft und du dich immer noch von der Angst kontrolliert und blockiert fühlst, musst du vielleicht etwas tiefer graben. Denn häufig sind doch unsere Ängste nichts weiter als tief verankerte Glaubenssätze, die wir ans Licht zerren sollten.

 

 

Ein Beispiel:

 

Du warst nie gut in der Schule. Aber alle haben dir immer gesagt, dass du eigentlich gut sein solltest. Es macht keinen Sinn, dass du die Leistung nicht bringen konntest. Aber jedes Mal wenn du an einem Test gesessen bist, war dein Gehirn so lebendig wie die Flatline auf dem Herzmonitor einer dramatischen Spitalserie.

 

Jetzt gehst du ins Sparring. Die Chance tut sich auf, dein Trainingspartner ist offen und du - reagierst nicht.

 

 

Ich bin keine Fachperson. Ich kann nur aus meiner Erfahrung reden. Aber oft findest du Parallelen aus den Mustern deiner Kindheit und deinem Verhalten in einer Stresssituation. Und diese kannst du auflösen.

 

Du kannst dir auch Hilfe von einer Fachperson holen. Du musst es nicht alleine schaffen. Aber wenn du mal für dich anfangen willst, schnapp dir Stift und Papier und schreibe auf, was dir in einer solchen Situation durch den Kopf geht. Schreib einfach alles was kommt auf, ohne Filter, ohne zu werten. Du wirst erstaunt sein, was dein Unterbewusstsein alles hervorbringt.

 

Danach erkennst du vielleicht das eine oder andere Muster und kannst damit anfangen, diese gezielt anzugehen.

 

Manche Ängste und Unsicherheiten gehen tief. Es bringt nichts, diese im Dunkeln zu lassen. Zerre sie ans Licht!

(Passe aber auf mit tieferen Traumas. Wende dich damit an eine Fachperson!)

 

 

4. Du bist nur so gut wie dein Team

 

Vielleicht blockiert dich die Angst, weil die Egotrips in deinem Team allgemein zu hoch sind. Es ist enorm wichtig, dass du Trainingspartner*innen findest, denen deine Entwicklung auch am Herzen liegt. Und nicht bloss, dass sie gegen dich punkten.

 

Das klingt vielleicht logisch, aber nicht in jedem Gym wirst du solche Leute finden. Und in der ganzen Stecke-es-ein-Mentalität, die im Kampfsport oft vorherrscht, kann es schon mal schwierig werden zu erkennen, wer dich wirklich unterstützt und wer nicht.

 

Ein guter Trainer fordert dich, ohne dich unnötig zu verletzen. Unfälle passieren. Aber übertriebene Härte hat im Trainings nichts verloren. Klar mal Schienbeine etc. abhärten, aber nie gegen den Kopf und nie so, dass du danach kaum noch trainieren kannst.

 

Eine gute Sparringspartnerin versucht nicht, dich im Training K.O. zu schlagen. Sie sagt dir auch mal, wenn du Fehler machst und nimmt es auch an, wenn du sie auf ihre Fehler aufmerksam machst.

 

Ein gutes Team stärkt und unterstützt dich und macht dich nicht klein, wenn du "nicht hart genug" bist.

 

Übermässige Härte und zu grosse Egos um dich herum können dich zwar pushen, können dich aber genauso gut ausbremsen. Schau dir genau an, wem auch dein Wachstum am Herzen liegt und unterstütze du selbst auch deine Team members.

 

 

5. Frustriert? Schau zurück

 

Manchmal nützt alles nichts und du fühlst dich, als würdest du auf der Stelle treten. Das ist normal. Es kann helfen, zurück zu schauen. Idealerweise hast du alte Sparrings- oder Technikvideos, die du dir ansehen kannst. Je mehr Cringe-Faktor, desto besser. Denn so siehst du, wie viel besser du geworden bist.

 

Auch wenn du das Gefühl hast, stehen zu bleiben - wenn du zurück schaust erkennst du, wie weit du schon gekommen bist.

 

 


 

Das sind meine 5 Tipps, wie du die Angst besiegen kannst.


Du kannst es nicht verhindern, ab und zu etwas Angst zu spüren. Nimm die Angst an, lerne von ihr. Du kannst das alleine versuchen oder du kannst dir Hilfe von einer Fachperson holen. Sei dies eine ausgebildete Psychologin, ein Hypnose- oder ein Mental Coach.

 

Übrigens starte ich in einigen Wochen meine Ausbildung zum Mental Coach im Bereich Sport. Du wirst also noch mehr von mir hierzu hören in Zukunft.

 

Sag mir gerne Bescheid, welche Themen dich besonders interessieren.

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